Traversentypen
Von der einfachsten Form der Traverse, der Festtraverse, über flexible aktive und passive Teleskop-Lösungen, Traversenkombinationen bis hin zu maßgeschneiderten Sonderlösungen: TRUNINGER nutzt für seine Aufbauten genau den Traversentyp, der den individuellen Anforderungen des Kunden entspricht. Dabei berücksichtigen wir das umzuschlagende Material, die beabsichtigten Prozesse, die Gegebenheiten vor Ort genauso wie wirtschaftliche Überlegungen.
Jede Anlage stellt ein Unikat dar und wird exakt den Spezifikationen entsprechend in engem Dialog mit unseren Auftraggebern entwickelt und aufgebaut. Sicherheit und Zuverlässigkeit sind dabei zentral.
Optimale Arbeitsprozesse mit der richtigen Traverse
Jeder Prozess ist anders: Ob Umschlagen von Gütern in der Logistik, dem Verfahren von Produkten von Prozess zu Prozess oder das Kommissionieren von Waren. Mit unserem Spektrum an Traversentypen können wir jede Anforderung abbilden.
Festtraverse
Robuste Einfachheit
Die Festtraverse stellt die einfachste Konstruktion einer Magnettraverse dar. Ihr Hauptmerkmal ist die schlichte und robuste Konstruktion.
Oftmals kommt diese Variante ohne oder mit nur sehr wenigen bewegten Teilen aus, was die Anspruchslosigkeit dieser Lösung unterstreicht.
Vorteil 1 Geringe Wartungskosten
Abbildung 1: Schlichte Festtraverse zum Heben von grossen Rundstählen
Besonders bei langen Traversen kann mittels einer Wabenkonstruktion ein günstiges Traversengewicht erreicht werden (s. Abbildung 2).
Vorteil 2 Geringes Eigengewicht des Magnetgreifers, weniger Verschleiss am Kran
Anschlagpunkte für konventionellen Materialumschlag - zum Beispiel mittels Ketten und Seilen - sind entlang der Festtraverse überall möglich. Entscheidungskriterien sind die Nutzlast des Kranes und die Statik der Traverse. Es besteht die Aufnahmemöglichkeit zusätzlicher mechanischer Einrichtungen wie Jochträgern, Sicherheitsgreifern, Schnellwechsel etc. (s. Abbildung 2)
Vorteil 3 Universell adaptierbar
Abbildung 2: Festtraverse mit drei Magneten, als Wabenträger ausgeführt und mit einem Schnellwechselsystem versehen
Eine Festtraverse lässt auch die Verwendung von Hilfsfunktionen zu. Dazu ist eine Anzahl optionaler Hilfsfunktionen verfügbar.
Diese enthalten zum Beispiel:
- Drehbare Magnete
- Verschiebbare Magnete oder Magnetgruppen
- Wendevorrichtungen
- Lastdrehwerk etc.
Abbildung 3: Festtraverse mit verschiebbaren Magnetgruppen
Bei entsprechenden Voraussetzungen stellt die Festtraverse eine sehr ökonomische Lösung dar.
Auswahlkriterien Festtraverse
Die Festtraverse bietet sich als Lösung eines logistischen Prozesses an, wenn
- das umzuschlagende Material
- eine einheitliche Länge hat oder
- nur geringe Längendifferenzen aufweist und
- ausreichend steif ist sowie
- zwei Aufhängepunkte für die Traverse zur Verfügung stehen.
- die Materiallängsachse
- entweder parallel zur Kranbrücke
- oder parallel zur Kranbahn verläuft.
- die Materiallängsachse im Transportprozess mit Hilfe eines Drehhubwerkes gedreht werden muss.
Passives Teleskop
Flexible Führungstraverse ohne Antriebe
Ein passives Teleskop wird bei einem Kran mit zwei unabhängig voneinander verfahrbaren Krankatzen eingesetzt. Dabei verbindet eine dreiteilige, teleskopierbare Führungsrohrkonstruktion die beiden Magnetgruppen miteinander und gewährleistet so bei entsprechender Stabilität deren korrekte Ausrichtung zueinander.
Vorteil 1 Stabile Magnetposition bei der Lastaufnahme und bei der Materialkommissionierung
Abbildung 1: Pendelfreies Kommissionieren aus einer Kassette
Die Distanz der beiden Magnetgruppen kann durch das Verfahren der Katzen der jeweiligen Materiallänge angepasst werden. Die Traverse ist dabei nie länger als das aufzunehmende Material.
Vorteil 2 Mit dem passiven Teleskop kann Material mit verschiedenen Längenabmessungen sicher transportiert werden.
Da die Teleskoparme rollengeführt sind, tritt weniger Reibung auf. Dies schlägt sich in einem leichten Gang beim Verschieben der Magnetgruppen nieder.
Vorteil 3 Zuverlässige Führung, weniger Verschleiss
Eine leichte Schrägstellung des passiven Teleskops erlaubt die Aufnahme von Kurzlängen mit nur einer Magnetgruppe. Dies ist beispielsweise bei der Materialaufnahme an Sägestationen von Vorteil.
Vorteil 4 Flexibles Materialhandling bei optimaler Lagerdichte
Abbildung 2: Entnahme eines kurzen Trägers mit einer Magnetgruppe
Auswahlkriterien passives Teleskop
Das passive Teleskop bietet sich als Lösung eines logistischen Prozesses an, wenn
- das umzuschlagende Material
- generell eine Längendifferenz im Verhältnis 1:2 aufweist und
- ausreichend steif ist.
- der Kran über zwei Aufhängepunkte verfügt.
- die Materiallängsachse parallel zur Kranbrücke verläuft.
Abbildung 3: Passives Teleskop mit zwei Magnetgruppen beim Anheben eines Hohlprofilbundes
Aktives Teleskop
Multifunktionale Allrounderin
Das aktive Teleskop wird an zwei Aufhängepunkten an einer Krananlage montiert. Hierbei ist die Traverse mit einem Antrieb ausgestattet, um die Distanz zwischen den Magneten zu variieren.
Im Gegensatz zum passiven Teleskop lassen sich hier bei der Verstellung gleichmäßige Magnetdistanzen realisieren, was insbesondere bei unsteifen Material von grosser Bedeutung ist.
Vorteil 1 Kleine Lastdurchbiegung durch variable Verstellung der Magnetdistanz
Abbildung 1: Aktives Teleskop beim Blechtransport
Die einfache Handhabung des aktiven Teleskops mittels einer Bedieneinheit ermöglicht das korrekte Positionieren der Magnete auf der Last, reduziert damit die Materialdurchbiegung und optimiert die Lastverteilung zwischen den Magneten.
Viele Magnete mit hoher Leistung bedeuten noch lange keine grosse Hubkraft. Stattdessen stellt eine gute Lastverteilung einen zentralen Sicherheitsfaktor dar.
Vorteil 2 Nutzlast wird gleichmässig auf alle Magnete verteilt
Abbildung 2: Zwei aktive Teleskope transportieren lange Betonstabstahlbunde
Die Traverse ist selten länger als das aufzunehmende Material. Das erleichtert das Laden und Entladen in der Nähe von Hindernissen wie etwa Wänden, Rungen, Lagerplätzen, Lastwagen, Eisenbahnwaggons oder Schiffen.
Vorteil 3 Das aktive Teleskop garantiert eine hohe Lagerdichte
Abbildung 3: Aktives Teleskop beim Entladen von Betonstabstahlbunden aus einem Schiff
Auswahlkriterien aktives Teleskop
Das aktive Teleskop bietet sich als Lösung eines logistischen Prozesses an, wenn
- das umzuschlagende Material
- eine erhebliche Längendifferenz aufweist
- vergleichsweise biegsam ist (z. B. Baustahl, Blech)
- zwei Aufhängepunkte für die Traverse zur Verfügung stehen
- die Materiallängsachse
- entweder parallel zur Kranbrücke
- oder parallel zur Kranbahn verläuft
- die Materiallängsachse im Transportprozess mit Hilfe eines Drehhubwerkes oder eine Lastdrehwerkes gedreht werden muss
Zwei Einzeltraversen
Universell einsetzbares Design
Verfügt der Kran über zwei Aufhängepunkte pro Krankatze, so stellt eine Magnetanlage mit zwei Einzeltraversen eine besonders flexible, robuste und kostengünstige Lösung dar.
Dabei wird jeweils eine Magnettraverse an einer Krankatze eingeschert. Die Distanz zwischen den beiden unabhängig steuerbaren Magnetgruppen kann so den unterschiedlichen Materiallängen angepasst werden. Die Notwendigkeit für eine Verbindungstraverse zwischen den beiden Magnetgruppen entfällt.
Vorteil 1 Einfache Konstruktion, effizient einsetzbar
Abbildung 1: Zwei Einzeltraversen transportieren lange Trägerprofile
Mit nur einer Magnetgruppe können kurze Materialien oder Reststücke gehoben werden. Die Magnettraverse ist dabei nie länger als das aufzunehmende Material.
Das erleichtert das Arbeiten in der Nähe von Hindernissen wie etwa Wände, Rungen, Lagerplätzen oder das Be- und Entladen von Lastwagen oder Eisenbahnwaggons.
Vorteil 2 Kompakte Konstruktion, hohe Lagerdichte
Abbildung 2: Entnahme eines Rohrbundes aus dem Rungenlager mit zwei Einzeltraversen
Der direkte Kraftfluss von den Magneten in die Kranhaken oder Seile ermöglicht eine sehr leichte Traversenkonstruktion; so kann ein gutes Verhältnis der Hubkraft zum Eigengewicht erreicht werden.
Vorteil 3 Leichte Konstruktion, weniger Verschleiss
Abbildung 3: Zwei Einzeltraversen heben ein dünnes, langes Blech
Die Einzeltraversen werden kostengünstig als Festtraversen ausgelegt, können aber auch mit verschiebbaren Magneten ausgerüstet (s. Abbildung 3) oder als aktive Teleskope eingesetzt werden.
Die einfache Handhabung mittels Bedieneinheit ermöglicht das korrekte Positionieren der Magnete auf der Last und reduziert damit die Materialdurchbiegung.
Auswahlkriterien zwei Einzeltraversen
Die Lösung mit zwei Einzeltraversen bietet sich bei logistischen Prozessen an, wenn
- das umzuschlagende Material
- eine erhebliche Längendifferenz aufweist,
- vergleichsweise steif ist.
- zwei Aufhängepunkte pro Katze zur Verfügung stehen.
- die Materiallängsachse parallel zur Kranbrücke verläuft.
Sondertraverse
Traversen für kundenspezifische Anwendungen
Neben den bewährten Standard-Traversenlösungen ist weltweit eine Vielzahl von TRUNINGER Sondertraversen im Einsatz.
Diese auf spezielle Anwendungsfälle zugeschnittenen Spezialmagnettraversen unterstützen Tag für Tag zuverlässig die logistischen Prozesse unserer Kunden, teilweise unter extremen Bedingungen. Unsere Anlagen werden dazu im engen Dialog zwischen Kunden und unseren Spezialisten entwickelt und produziert.
Denken auch Sie bei einer aussergewöhnlichen Anwendung an einen magnetischen Materialumschlag? Wir freuen uns, Sie kennenzulernen.
Anwendungsbeispiele
Abbildung 1: „Magnetteppich“ mit 175 Ringmagneten zum Belegen und Abräumen einer Brennscheidmaschine mit Blechen von max. 12 x 3,5 m
Abbildung 2: Festtraverse zum Grobblechtransport mit verfahrbaren Magneten und demontierbaren Erweiterungsarmen; Einscherung der Traverse mittels Containertraverse
Abbildung 3: „Magnetteppich“ zum Belegen und Abräumen von grossformatigen Blechen in einem Arbeitshub
Abbildung 4: Sondertraverse zum Transport von LKW-Rahmenträgersets